Die meisten Urlauber, die ihr Ferienhaus im Norden von Dänemark anfahren, verbinden mit Aalborg eine riesige Freude. Hier ist nämlich der Limfjordtunnel, die magische Schwelle für viele Dänemarkliebhaber. Hat man ihn endlich nach meist langer Fahrt hinter sich gelassen, sieht es beim Blick aus dem Autofenster so aus, wie Dänemark auszusehen hat:
weit, flach, leer und sehr nordisch.
Die viertgrößte Stadt Dänemarks steht etwas im Schatten von Dünen, Meer und wilder Natur. Wie viele andere drängte es mich während früherer Urlaube nicht, einen Stadtbesuch zu machen. Ein Fehler, wie ich heute weiß. In Aalborg vereinen sich nordische Gelassenheit und ein von Hygge geprägtes Lebensgefühl mit gegenwärtig rasanter Stadtentwicklung. Und erstaunlicherweise harmonieren diese Gegensätze in Aalborg gut.
Schau selbst! Ich zeige dir, warum du diese Perle am Limfjord besuchen solltest und was besonders sehenswert ist.
Stadtkern
In der Altstadt gibt es viele interessante Häuser zu entdecken. Manche von ihnen sind sehr alt und über die Jahrhunderte hinweg inzwischen windschief geworden. Vom monumentalen Prachtbau am Nytorv bis hin zu vergleichsweise winzig anmutenden Wohnhäusern bei Hjelmerstald findet man alles!
Alte, farbenprächtige Fachwerkbauten stehen im Kontrast zu moderner Architektur. Nur wer zu Fuß geht, war wirklich dort.
Es ist kurzweilig, durch Aalborg zu gehen und zu entdecken. Über das gesamte Stadtgebiet verteilen sich kunstvolle Graffitibilder, von denen viele eine komplette Hauswand einnehmen.
Roof Top
Direkt in der Innenstadt gelegen, befindet sich das Warenhaus Salling, das auf seinem Dach einen zauberhaften Ausblick auf die Stadt ermöglicht – auch bei Wind und Regen. Der Eintritt ist gratis, und Regenschirme stehen bereit.
Die Dachterrasse ist komplett mit Glas umzäunt und bietet eine gemütliche Lounge sowie eine echte Mutprobe an. Es ist wirklich unheimlich, auf einer Glasplatte zu stehen und 30 Meter in die Tiefe zu schauen.
Die Lounge ist an ein Café angeschlossen, falls du dir den Blick über Aalborg mit Kaffee verfeinern möchtest.
Utzon Center
Direkt an der Hafenpromenade liegt ein futuristisch angehauchtes Gebäude, das mich schon beim ersten Anblick an Sydney erinnerte. Und das hat seine Berechtigung, denn das Utzon Center ist das letzte Bauwerk des Architekten Jørn Utzon, der auch das weltberühmte, australische Opernhaus entworfen hat.
Ich finde es innen wie außen schlichtweg beeindruckend! Gemeinsam mit dem Musikkens Hus verleiht das Utzon Center dem Ufer von Aalborg einen ganz besonderen Charme.
Im Center finden Tagungen und wechselnde Ausstellungen statt und man kann darin das „beste Frokostcafé der Hafenpromenade“ besuchen.
Musikkens Hus
Das Musikkens Hus ist das zweite architektonische Highlight am Ufer des Limfjords. Innen wie außen scheint das Gebäude den Schwung der Töne aufgenommen zu haben, die im Inneren gespielt werden.
Dieses prachtvolle Konzertgebäude vermag wirklich sprachlos zu machen, sogar bei Regenwetter.
Nordkraft
Direkt gegenüber des Musikkens Hus befindet sich das Kulturhaus Nordkraft. In dem ehemaligen Industriegebäude werden heute Theaterveranstaltungen und Konzerte angeboten, man kann aber auch verschiedene Restaurants darin besuchen. Das Gebäude selbst ist ein Muss für jeden, der das Flair der Stadt Aalborg erspüren will.
Ich selbst liebe es, darin meine eigenen, kleinen Kunstwerke zu erschaffen:
Die klingenden Bäume
Im Kildeparken beim Bahnhof gibt es was auf die Ohren. Dort finden auch die Konzerte des Aalborger Karnevals statt, den man hier im warmen Mai zu feiern pflegt. Seit 1987 werden im Kildeparken die klingenden Bäume gepflanzt. Jeder Künstler, der in Aalborg ein Konzert gegeben hat, übergibt dem Park seitdem seine musikalische Hinterlassenschaft. Drückt man auf die Knöpfe, kann man kleinen Ausschnitten seines Könnens lauschen.
Es ist herrlich, wenn man sich hierfür Zeit nehmen kann.
Aalborgtarnet
Wer schwindelfrei ist, wird Aalborgtårnet lieben. Mit einem Aufzug fährt man 55 Meter in die Höhe eines 1933 erbauten (!) Stahlturmes. Oben ist zwar ein Café, doch aufgrund des Schwankens war mir persönlich bisher nie nach Verpflegung. Eine verbindliche Aussage über die Qualität der dort angebotenen Speisen und Getränke kann ich also nicht machen. Der Ausblick ist allerdings fabelhaft.
Kunsten Museum of Modern Art
Gerade wenn es regnet, ist es Zeit für reichlich Farbe. Die findest du im Kunsten Museum of Modern Art. Das Gebäude selbst ist ein einziges Kunstwerk, das zu entdecken sich lohnt. Mir persönlich gefällt es sehr gut dort, weil man die Besucher mittels der in Dänemark üblichen Museumsdidaktik in eine ganz andere Welt entführt. Darum ist es auch für die Kleinen nicht langweilig, durch die ausgestellten Kunstwerke und den dazu gehörigen Garten zu schlendern.
Der Zoo liegt inmitten der Stadt und ist ein Erlebnis. Er hat an 363 Tagen im Jahr geöffnet.Gerade mit Kindern macht es großen Spaß, die vielen Abenteuer im Zoo zu entdecken. Selbst Nebel oder Regen sind schnell vergessen.
Zoo
Der Spielbereich ist riesig, und gasbetriebene Grillstationen laden zum längeren Verweilen ein. Proviant darf natürlich mitgebracht werden.
Lindholm Høje
Steht man auf dem Hügel Lindholm Høje im Norden der Stadt, blickt man auf schiffartige Gräberfelder aus der Wikingerzeit, silbergraue Industriegebäude und futuristische Architektur am Ufer des Limfjords. Es ist, als blicke man aus der Vergangenheit über die ganze Geschichte Aalborgs.
Das Gräberfeld ist wirklich beeindruckend groß und passt definitiv nicht auf nur ein Foto!
Auf dem Gelände wurde ein Wikingermuseum errichtet, in dem man unter anderem virtuell über den Fjord und in der Zeit zurückrudern kann. Die Ausstellung gibt einen Einblick in das Leben der Menschen in einer Zeit, die bis heute nichts an ihrer Faszination verloren hat.
God tur,
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