Wer der norwegischen Natur zuhört, dem erzählt sie ihre einzigartigen Geschichten.
Und genau diese sind es, wonach ich schon vor Jahren süchtig geworden war.
Inzwischen erinnern mich meine beiden Kleinen unaufhörlich an die Tatsache, dass es eigentlich mal wieder Zeit wäre, „hinüber“ zu den Bergen zu fahren.
An den Berghängen des Sognefjords
Wir lieben unser neues Zuhause. Der Norden Dänemarks ist wundervoll und zieht zu Recht jedes Jahr unzählige Besucher an.
Aber die Geschichten hier sind anders.
Familienurlaub in Norwegen
Es ist aufregend, mit kleinen Zwillingen einen Campingurlaub in Norwegen vorzubereiten: Alles wuselt kreuz und quer im Haus herum. Wir Großen rufen uns Kommandos und letzte Punkte von der Checkliste zu. Wir fallen über unsere im Flur aufgestapelten Taschen und Kisten und schließlich betteln wir die Heckklappe unseres Kombis eher zu als dass wir sie normal schließen. Die Überfahrt ist spannend und wir alle geben unser Bestes, sie trotz Stress und Seekrankheit zu genießen.
Die Überfahrt ist für Kinder langweilig
Und dann endlich bleibt die Zeit kurz für uns stehen. Das Adrenalin ist schlagartig weg. Der Anblick der felsigen Küste vor Larvik beendet sogar das stundenlange, wilde Geschnatter der Kinder.
Norwegen. Unser Urlaub beginnt.
Einfahrt nach Larvik
Norwegen – wo Einfaches großartig ist
Es ist erstaunlich, dass wir in einem zweistöckigen Haus mit Keller leben wollen, aber großes Glück in einer nur wenige Quadratmeter großen Holzhütte mit Etagenbetten finden können.
Wir finden es schön, auf engem Raum beieinander zu sein und mangels Fernseher und elektronischem Luxus über ein gewöhnliches Brettspiel gebeugt zu sitzen. Wir verbringen unsere Zeit miteinander statt nebeneinander.
Sogar eine traurige, in der Pfanne zubereitete Fertigpizza wird zum Festmahl – einfach weil es schön ist, sie auf der Veranda vor herrlicher Kulisse zu essen. Die Kinder müssen auch nicht artig und still bei Tisch sitzen bleiben. Sie werfen Steine in den Fluss vor der Hütte und wir lauschen den Geschichten des plätschernden Wassers.
Norwegens Geschichten erzählen von Steinen und Wasser
Norwegens Natur entdecken
In Norwegen erkunden wir so viel wie möglich. Riechen, Schmecken und Fühlen hat einen besonderen Stellenwert für uns alle. Und darum lecken wir schon mal an Steinen, füllen unsere Flaschen mit Schmelzwasser, essen selbst gepflückte Beeren und halten stets Ausschau nach Pilzen. Wir schnuppern an Moosen, graben unsere Finger in stachelige Flechten und klettern auf große Steine und Bäume.
Wie schmeckt eigentlich klares Flusswasser?
In der Weite, die sich im Fjell vor uns ausbreitet, sammeln wir Grüntöne und lassen nicht nur unseren Gedanken freien Lauf.
Norwegens Weite ist befreiend
Abenteuer Norwegen
Meist bleiben wir zwei bis drei Tage in einer Campinghütte. Von dort aus unternehmen wir Tagesausflüge, um die Kinder nicht zu überfordern. Norwegenurlaube verbinden viele mit atemberaubenden Fotos von majestätischen Felsen, die meist nur geübte Wanderer erreichen können. Mit Kindern muss man andere Routen auswählen, denn für sie ist der tägliche Aufenthalt inmitten der Natur Abenteuer genug. Jene sind aber nicht minder schön.
Familienurlaub wird zum Wellbeing
Sie vergessen ihre alltägliche Bitte um eine Fahrt mit Mario und erweitern lieber ihre bereits üppige Gesteins- und Stocksammlung. Mangels täglicher Routine und zeitraubender Elektronik sind sie gezwungen, ihre eigenen Spiele zu erfinden und sie testen ihre persönlichen Grenzen aus.
Überall verstecken sich kleine Mutproben
Es herrscht kein Druck, weil kein Wecker klingelt und keine Schulglocke bimmelt. Die Kinder nehmen uns mit in ihre Zeit, für die in Norwegen Zeit ist.
Kinder haben ihre eigene Zeit.
Jeden Tag sammeln wir viele Geschichten, an die wir uns am Abend in der Hütte erinnern.
Geschichten sammeln macht allen Freude und unsere Kinder müde.
Und darüber freuen wir Großen uns natürlich auch.
Buch und Wein mit Aussicht
Perfekt!
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