Erzbahn durch Lappland, von dem Bergwerk in Kiruna (Schweden) zum Hafen in Narvik (Norwegen).
Mitte des 19. Jahrhunderts hegten viele den Traum, Nordschwedens «schwarzes Gold» abzubauen. Die Erzvorkommen waren schon seit über einhundert Jahren bekannt, aber noch niemandem war es gelungen, das Transportproblem im unerschlossenem Nordlappland zu lösen. Das Gelände war schwer zugänglich, das Klima rauh und der nächste Hafen lag weit entfernt. Die Lösung war eine Eisenbahn über die Berge zum Hafen von Narvik. Im Jahre 1883 begann man mit dem Abstecken der Ofotenbahn und 1903 wurde sie fertiggestellt.
Der Bau der Strecke Kiruna-Riksgränsen war in Abschnitte von jeweils 10 km aufgeteilt. An jedem Abschnittsende entstand später ein Bahnhof. Entlang der Bergstrecke von Riksgränsen nach Narvik war es nicht leicht, die geeigneten Plätze für die Bahnhöfe zu finden.
Um stärkere Lokomotiven einsetzen zu können wurde die Erzbahn 1923 elektrifiziert. Bei den Bahnhöfen Torneträsk, Abisko Östra und Vassijaure wurden Umspannwerke gebaut. Diese grossen Gebäudekomplexe aus Ziegelstein ersetzten die einfachen Bahnhofsgebäude und waren notwendig, um die umfangreiche elektronische Ausrüstung unterbringen zu können.
Heute sind die Bahnwärter verschwunden und mit Fernbedienung werden die Züge geleitet und überwacht. Die Bahnhöfe sind als stumme Zeitzeugen geblieben. Nicht ganz alle, vor zwei Jahren wurde der Bahnhof von Kiruna abgebrochen – mein Blick auf diesen Bahnhof wird weiter bestehen.
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