Finnland, das faszinierende Land im Nordosten Europas, ist ein wahres Paradies für alle Freunde der ursprünglichen Natur. Endlos lange Waldgebiete, riesige Seen mit glasklarem Wasser und unzähligen Inseln, dazu malerische und entspannte Städtchen – all das lässt sich optimal am Steuer des eigenen Fahrzeugs oder Wohnmobils entdecken.
Der entspannteste Weg nach Finnland
Was die meisten davon abhält, sich den persönlichen Finnlandtraum zu erfüllen, ist die lange Anreise. Wer, gerade in Zeiten steigender Spritpreise, jede Menge Kilometer sparen möchte, entscheidet sich für die komfortable Direktverbindung von Travemünde nach Helsinki. An Bord der modernen Schiffe von Finnlines beginnt der Finnlandurlaub bereits nach dem Einchecken. Gemütliche und geräumige Kabinen in verschiedenen Kategorien, Sauna und Fitnessraum sowie ein Bällebad an Bord sorgen für die optimale Mischung aus Entspannung und Spaß an Bord. Wer sich rundum verwöhnen lassen möchte, bucht eines der Mahlzeitenpakete und bedient sich am abwechslungsreichen Buffet, während die Fähre über die ruhige Ostsee gleitet.
Die grüne Hauptstadt Helsinki
Nach etwa 30 Stunden Fahrt heißt es: Tervetuloa Helsinkiin – willkommen in Helsinki! Es lohnt sich, zeitig zu frühstücken, um anschließend auf dem Oberdeck die Einfahrt durch die Schärenwelt zu genießen. Bevor es aufs Land geht, planen wir ein paar Tage in der Hauptstadt ein. Denn kaum eine Kapitale ist so grün wie Helsinki. Sogar im Stadtzentrum finden sich zahlreiche großzügig angelegte Parks. Und das Meer ist ohnehin allgegenwärtig. Zum Pflichtprogramm zählen ein Besuch des weißen Doms und der Felsenkirche. Wer zumindest einen halben Tag Zeit hat, setzt über auf die Festungsinsel Suomenlinna oder stattet einer der zahlreichen anderen reizvollen Inseln wie Lonna, Vallisaari oder Katajanokanluoto einen Besuch ab. Im Nuuksio-Nationalpark in Helsinkis Nachbarstadt Espoo lässt es sich eine Runde wandern oder echte Rentiere besuchen.
Entlang der Westküste nach Norden
Nachdem wir die Hauptstadtregion verlassen haben, steuern wir den kleinen Ort Fiskars an. Einst für seine Eisenhütte bekannt, hat sich das idyllische Dörfchen zu einem Hotspot für Kunst- und Kulturinteressierte entwickelt. Es gibt eine eigene kleine Brauerei und regelmäßige Veranstaltungen. Von Finnlands „bestem Reiseziel 2015“ geht es weiter in die ehemalige Hauptstadt Turku. Neben einer Besichtigung der historischen Burg und des Doms empfiehlt es sich, entlang des Flussufers des Aurajoki zu flanieren, um den Puls dieser Stadt zu fühlen. Nächste Stopps sind Rauma mit seiner zum UNESCO-Weltkulturerbe zählenden Altstadt bestehend aus 600 bunten Holzhäusern. Einer der beliebtesten Strände des Landes, Yyteri, liegt nahe der Stadt Pori. Noch ein ganzes Stückchen nördlicher versprühen die breiten Sanddünen von Kalajoki an warmen Sommertagen geradezu südländisches Flair. Jetzt ist es nicht mehr weit nach Oulu, lebendige Technologiemetropole und universitäres Zentrum des Nordens, wo mit dem „Toripoliisi“ ein 2,20 Meter hoher bronzener Polizist über das Treiben auf dem Marktplatz wacht.
Lappland und der Weihnachtsmann
Entlang der Küste fahren wir weiter nordwärts. Die schwedisch-finnische Doppelstadt Haparanda-Tornio weiß mit ihrer arktischen Schärenlandschaft und den 3,5 Kilometer langen Kukkolankoski-Stromschnellen zu begeistern – ein Paradies für Fischer und Angler. Der Fluss Kemijoki, mit 550 Kilometern längster Strom Finnlands, begleitet uns bis nach Rovaniemi. In der „offiziellen Heimatstadt von Santa Claus“ ist natürlich ein Besuch beim Weihnachtsmann Pflicht. Dieser residiert in seinem eigenen kleinen Dorf direkt am Polarkreis. Mit einem Erinnerungsfoto im Gepäck haben wir nun die Qual der Wahl: Noch weiter in den Norden, um das ursprüngliche Lappland etwa am Pyhä-Luosto, am sagenumwobenen Inarisee oder in den Nationalparks Lemmenjoki und Urho Kekkonen kennenzulernen? Oder direkt Kurs südwärts, Richtung Seengebiet!
Bilderbuchlandschaften im ostfinnischen Seengebiet
Egal wie die Entscheidung aussieht, die Seenplatte Ostfinnlands sollte auf alle Fälle eingehender erkundet werden. Von Rovaniemi aus fahren wir über Kemijärvi nach Ruka-Kuusamo, bekanntes Wintersportzentrum, aber mit den herrlichen Wildnisgebieten etwa im Nationalpark Oulanka auch im Sommer ein reizvolles Reiseziel. Wir entdecken die raue Natur der Region Kainuu, wo Elche, Braunbären und Wölfe zu den Einwohnern der undurchdringlich erscheinenden Wälder gehören. Ebenso urwüchsig ist die Natur in Nordkarelien. Wer einmal das Panorama von den Koli-Gipfeln auf den See Pielinen genossen hat, ist spätestens jetzt unsterblich verliebt in Finnland. Und das Seengebiet hat noch so viel mehr zu bieten: Kuopio mit seiner Lebensfreude und der Spezialität „Kalakukko“, die wunderbare Sommerstadt Savonlinna mit der vom Wasser des Saimaa umsäumten Burg Olavinlinna oder der Landrücken Punkaharju. Warum nicht für ein paar Tage in der Region verweilen, entweder es sich im Wohnmobil gemütlich machen oder ein typisch finnisches Ferienhaus am See mit Sauna, ein „mökki“, anmieten?
Gut erholt nach Hause schippern
Nach unserem Aufenthalt im „mökki“ sind wir wunderbar entspannt und bereit für noch etwas Sightseeing. Die Region Lahti lockt uns an mit ihren weltberühmten Skisprungschanzen, in deren Auslauf sich im Sommer ein Freibad befindet. Direkt an der schicken Hafenpromenade steht die Sibelius-Halle, eine aus Holz konstruierte Konzerthalle mit beeindruckender Akustik, benannt nach dem legendären Komponisten Jean Sibelius. Noch nicht genug von Finnland? Dann bieten sich beispielsweise Abstecher ins historische Küstenstädtchen Porvoo oder in die zwischen den beiden großen Seen Pyhäjärvi und Näsijärvi gelegene zweitgrößte Binnenstadt Finnlands, Tampere, an. Nirgendwo sonst gibt es eine solch große Dichte an öffentlichen Saunen wie in der Saunahauptstadt des Landes. Gut erholt rollen wir schließlich in Helsinki wieder auf die Finnlines-Fähre. Nach dem Check-In noch ein kühler Drink von der Bar und dann genießen wir die Ausfahrt auf dem Oberdeck, bis die letzte finnische Insel hinter uns liegt. In den Abschiedsschmerz mischt sich die Freude auf die nächste Finnlandreise – komfortabel und entspannt mit Finnlines.
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Titelbild: © Harri Tarvainen
Text: René Schwarz
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