Åland ist eine einzigartige Schärenlandschaft zwischen Stockholm und Turku mit rund 20.000 Inseln, von denen etwa 60 das ganze Jahr über bewohnt sind und etwa 6.700 benannt und groß genug sind, um ein Haus zu beheimaten. Der Rest sind kleinere Schären.
Bevor wir uns auf Entdeckungsreise machen, lernen wir das Wichtigste über dieses Skandinavien im Kleinformat. Politisch gehört Åland zu Finnland, hat jedoch seit 1921 weitgehende Autonomierechte. Auf Åland bezahlt man mit Euro und hat wie Finnland die osteuropäische Zeit. Obwohl die Ålandinseln im Prinzip finnisch sind, ist die Amtssprache Schwedisch. Auch kulturell finden sich eher schwedische als finnische Einflüsse. Bei den Supermärkten sind dann wieder die Finnen am Drücker. K-Market und S-Market haben die Dinge des täglichen Bedarfs, während man ICA und COOP vergebens sucht. Auf Åland gibt es weder Militär noch militärische Anlagen. Bei Verkehrsdelikten, Einbrüchen und wüsten Schlägereien kommt die åländische Polizei zum Einsatz. Åland hat eigene Briefmarken, eigene Autoschilder und natürlich auch die prächtige eigene Flagge. Einen Åland-Bewohner als Finnen oder Schweden zu bezeichnen, kommt schon fast einer Beleidigung gleich. Die gut 30.000 Einwohner der Inseln, 12.000 davon leben in der Hauptstadt Mariehamn, bezeichnen sich voller Nationalstolz als Åländer. Und sie haben ein ruhiges, gelassenes, um nicht zu sagen zeitweilig aufreizend langsames Naturell. Fremden gegenüber sind Åländer aufgeschlossen und sehr freundlich.
Åland hat unglaublich viele spannende Ecken, Inseln und Buchten, die es zu entdecken gibt. Von Vardö im Osten geht es nach Eckerö im Westen. Ein lohnendes Ziel ist die Bucht von Käringsund. Auto abstellen und zum Leuchtturm spazieren ist nur eine Idee, die sich hier verwirklichen lässt. Der Leuchtturm, Märket, befindet sich auf einer Insel zwischen Schweden und Finnland. Von Käringsund fährt man mit der M/S Sefyr, einem Boot, auf die Insel. Die Fahrt muss unbedingt vorher gebucht sein (www.sefyr.ax). Insgesamt dauert die Strecke ungefähr eine Stunde mit dem Boot. Eine tolle Ausstellung über die Jagd und Fischerei bietet das entsprechende Museum, das nicht zu übersehen ist. Für Jung und Alt ist die Viltsafari Käringsund ein tolles Erlebnis. Auf einem Anhänger werden die Besucher durch das 32 Hektar große Gehege chauffiert. Dabei kann man Kronhirsche, Wildschweine, Lamas und die lustigen Straußenvögel beobachten. An mehreren Stellen wird ein Halt eingelegt, und die Gäste dürfen die Tiere füttern. Wer möchte, kann sogar je nach Verfügbarkeit ein Straußenei käuflich erwerben und sich zu Hause ein Riesen-Spiegelei zubereiten (www.granbergs.ax/viltsafari). Um den Besuch in Käringsund abzurunden, ist die Einkehr im Gastropub Bodegan zu Fika oder Lunch dringend empfohlen. Das kleine schmucke Restaurant mit großer Terrasse direkt am Wasser ist der ideale Ort, um weitere Pläne für einen zukünftigen Aland-Besuch zu schmieden.
Anreise
Die Anreise nach Åland erfolgt am besten mit der Fähre ab Schweden und Finnland. Neben der bekannten Viking Line bieten Tallink Silja, Finnlines und Eckerö Linjen Passagen an. Innerhalb des Archipels sind die Fährverbindungen von Ålandstrafiken zu nutzen. Flüge nach Mariehamn finden von Turku, Helsinki und Stockholm aus statt.
Allgemeine Informationen
• Visit Åland (Tourist Office)
Storagatan 8, AX-22100 Mariehamn
www.visitaland.com
• Ålandstrafiken (Fähren innerhalb Ålands)
www.alandstrafiken.ax/en
Mehr über Åland findet ihr ebenfalls in unserem Nordis-Magazin 1/21.
Titelbild: © Rebecka Eriksson
Text: Andrea Ullius
© Rebecka Eriksson
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