In einer losen Interview-Reihe gibt Nordis den Scanclub-Partnern die Möglichkeit, sich und Ihre Dienstleistungen vorzustellen. Wer steht hinter den einzelnen Namen, was macht Sie so besonders und warum sind sie Partner des Scanclubs?
Den Anfang machen wir mit Gernot Hohnstein, der mit seiner Online-Sprachschule skandia-lingua seit über einem Jahr ein enormes Wachstum hingelegt hat und seit Frühjahr 2022 auch Partner des Scanclubs ist.
Hier gibt es weitere Informationen zu skandina-lingua und zum Scanclub.
Nordis: Bevor wir auf deine Sprachschule skandia-lingua zu besprechen kommen, würden wir dich bitten, dich unseren Lesern kurz vorzustellen. Wer ist die Person, die hinter skandia-lingua steht? Wo kommt deine Liebe zu Skandinavien her?
Gernot: Ich komme eigentlich aus dem Thüringer Wald und bin nach meinem Skandinavistikstudium und längerer Mitarbeitertätigkeit am Nordischen Institut der Greifswalder Uni hier an der wunderschönen Ostsee hängengeblieben und genieße die Nähe zu Skandinavien sehr. Bei meiner ersten Schwedenreise vor dreißig Jahren habe ich mich mit dem „Skandinavienvirus“ infiziert, das mich immer stärker in seinen Bann zog und nie wieder losließ. Seitdem wächst diese Liebe stetig und ich freue mich, immer Neues im Norden zu entdecken, sprachlich und regional.
Nordis: Wie bist du dann dazu gekommen, eine eigene Sprachschule ins Leben zu rufen? Es gab zum Gründungszeitraum ja bereits einige auf skandinavische bzw. nordische Sprachen spezialisierte Sprachschulen.
Gernot: Den Plan einer eigenen Sprachschule hatte ich schon lange und habe ihn letztes Jahr endlich umgesetzt. Skandinavische Sprachen und deren Vermittlung sind schon lange mein wichtigster Lebensinhalt, wie auch die Arbeit mit Menschen. Hier kann ich meine Talente weitflächig einsetzen und genieße es mitzuerleben, wie die Fähigkeiten meiner Lernenden zusehends wachsen. Ich habe fast alle Sprachen des Nordens an verschiedenen Schulen, Bildungsträgern und Universitäten unterrichtet und reichlich Erfahrungen, Netzwerke und Kenntnisse sammeln können. Eines Tag kam einfach der Gedanke, dies endlich in einer eigenen Sprachschule mit eigenen Ideen und Konzepten umzusetzen und dann ging es los. Möglich wurde das nicht zuletzt durch gute, engagierte und fähige Leute aus meinem engeren Freundeskreis. Natürlich gab es schon mehrere andere Sprachschulen, die ich natürlich kenne und wo ich teilweise auch tätig war, denn die Szene ist ja überschaubar. Im Bewusstsein meiner phantastischen und kompetenten Truppe und auch meiner eigenen sprachlichen, pädagogischen und organisatorischen Fähigkeiten konnte ich selbstbewusst und energisch an die Sache rangehen und fürchtete den Mitbewerberdruck zu keiner Zeit.
Nordis: Wie hat sich die Sprachschule seit Gründung entwickelt? Welche Sprachen bietest du mittlerweile an?
Gernot: Die Frage kann ich ohne Zögern mit „sehr gut“ beantworten. Es bedeutete viele lange Nächte und viel Arbeit im Vorfeld und, dass ich schnell merkte, dass ich jetzt nicht mehr nur Sprachpädagoge bin, sondern täglich eine Vielzahl neuer Aufgaben, Schwierigkeiten und Herausforderungen zu meistern hatte, an denen ich aber gewachsen bin und immer noch wachse. Es macht glücklich, dann abends erschöpft ins Bett zu fallen und zu wissen, meine Schule wächst und gedeiht.
Wir haben letztes Jahr losgelegt mit Schwedisch, Norwegisch und Isländisch, aber ich habe alles daran gesetzt, um unser Portfolio seit dem Frühjahr auch um Dänisch, Finnisch und sogar Färöisch erweitern zu können, was wir jetzt noch verstärkt ausbauen werden. Neben recht familiären und intensiven Kleingruppenkursen bieten wir auch maßgeschneiderten Individualunterricht an. Für die nahe Zukunft wird es noch einige sprachliche Überraschungen geben.
Nordis: Woher kommen deine Sprachdozenten bzw. welchen Hintergrund haben sie?
Gernot: Wir sind mittlerweile eine tolle, große und bunte Truppe aus Deutschen und Skandinaviern geworden. Der Großteil unserer deutschen Lehrkräfte sind studierte und erfahrene Skandinavisten, vielfach aus dem Umfeld der Greifswalder Uni, aber auch Studis aus dem höheren Fachsemester, da wir uns auch um den pädagogischen Nachwuchs kümmern möchten. Die meisten unserer skandinavischen Lehrenden waren früher Austauschstudis oder Lektoren an unserer Uni und unterrichten heute neben ihrer Muttersprache oft auch Deutsch an skandinavischen Gymnasien und anderen Schulen. Natürlich haben wir auch einige sehr engagierte skandinavische Quereinsteiger in der Runde mit pädagogischem Hintergrund.
Nordis: Du bietest aktuell fast ausschließlich Online-Sprachkurse an. Viele haben so etwas noch nie gemacht. Wie kann man sich reinen Online-Unterricht vorstellen? Wie läuft das ab und welche technischen Voraussetzungen sind dafür erforderlich?
Gernot: Das stimmt. Momentan bieten wir noch ausschließlich Onlinekurse an, was noch ein Relikt der Corona-Zeit ist, sich aber bald ändern wird. Wir haben die Köpfe voller Ideen und Pläne und versuchen in naher Zukunft vielen davon Leben zu verleihen. Da kommen noch einige Überraschungen.
Der Onlineunterricht ist eine sehr gute Möglichkeit, zügig und effektiv eine Fremdsprache zu erlernen, natürlich auch, da wir nur in Kleingruppen bis zu sechs Personen arbeiten, um eine familiäre Lernatmosphäre zu ermöglichen und beim Individualunterricht sowieso. Da alle konzentrierter arbeiten, ist es sogar viel effizienter als Präsenzunterricht.
Der Unterricht findet je nach Kurs über Programme wie Skype, Zoom, Teams oder Meet statt, die alle recht ähnlich funktionieren und man braucht eine stabile Netzverbindung, einen Laptop, PC, Tablet oder Smartphone mit Mikro und Kamera oder Headset und schon kann es losgehen. Falls eine App noch nötig ist, kann man die problemfrei runterladen.
Vor dem Kursstart schickt die Lehrkraft einen Link zum Anklicken oder gründet eine Arbeitsgruppe, meldet sich pünktlich und schon geht es los. Eigentlich ist das wie Unterricht im echten Leben, alle sehen und hören einander und mit dem Chatfeld gibt es sogar eine Tafel, wo die Lehrenden auch Materialien hochladen können und manchmal gibt es auch Hausaufgaben. Skepsis und Berührungsängste mit der modernen Technik sind völlig unnötig und verpuffen schnell, denn es macht einfach nur Spaß und auch aus Onlinekursen entstehen Freundeskreise.
Nordis: Warum bist du Partner des Scanclubs geworden? Gibt es schon Scanclub-Mitglieder, die die Angebote von skandia-lingua nutzen?
Gernot: Ich stehe seit unserem Start in engem Kontakt mit dem Nordis-Magazin und freue mich sehr über eine tolle und kreative Zusammenarbeit mit dem wichtigsten und vielseitigsten deutschsprachigen Skandinavienmagazin, denn als vielseitig und kreativ verstehen auch wir uns. Im Scanclub haben wir gute Möglichkeiten, neue Kontakte zu ganz anderen Anbietern mit Skandinavienbezug zu knüpfen, neue Lernende für uns zu gewinnen und sind schlichtweg unter Gleichgesinnten, was uns Menschen als Herdentieren guttut.
Nordis: Zum Abschluss eine Frage, die unsere Leserinnen und Leser bestimmt interessiert: Welches ist dein Lieblingsland bzw. deine Lieblingsregion in Skandinavien bzw. Nordeuropa? Wo wäre die Wahrscheinlichkeit am größten, Gernot Hohnstein mal persönlich zu treffen?
Gernot: Das ist eine schwierige Frage, denn ich mag den ganzen Norden. Lieblingsregionen ändern sich manchmal, aber seit geraumer Zeit zieht es mich hauptsächlich in die einsamen Wälder Härjedalens oder auf die Färöerinseln.
Am ehesten trifft man mich im Sommer in der ältesten Stabkirche der Erde in Urnes, in den Wäldern am Sonfjället in Härjdalen oder in Tórshavn. Hoffe, wir laufen uns mal über den Weg.
Nordis: Vielen Dank, dass du dir Zeit für das Interview genommen hast.
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