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Nachhaltig mit TT-Line über die Ostsee

Kaum jemand reist wohl umweltfreundlicher durch Schweden als Nils Holgersson und die Wildgänse. Sie hinterlassen einen bleibenden Eindruck bei den Leserinnen und Lesern des Buchs aus der Feder Selma Lagerlöfs, aber nur einen verschwindend geringen ökologischen Fußabdruck. Ganz in dieser Tradition setzt auch das Fährunternehmen TT-Line auf Nachhaltigkeit. Ab Mai 2022 schickt es sein neues Flaggschiff, ein so genanntes Green Ship, auf die Reise nach Schweden. Nicht zufällig heißt es „Nils Holgersson“.

Es gibt gerade viel zu feiern bei TT-Line. Im März konnte das traditionsreiche Unternehmen auf 60 Jahre zurückblicken. Am 28. März 1962 eröffnete das erste Schiff der Reederei den regelmäßigen und ganzjährigen Passagier- und Frachtverkehr zwischen Travemünde und Trelleborg in Südschweden. Mit 110 Metern Länge war diese Fähre klein im Vergleich zu den heutigen Schiffen. Aber schon sie hielt eine Neuerung bereit: Statt die Autos mit Kränen zu verladen, verfügte sie über Ladeklappen, sodass die Pkws direkt an Bord gefahren werden konnten – das Roll on, roll off-Prinzip. Damit verkürzte diese RoRo-Fähre die Be- und Entladungszeiten deutlich.

Der Name dieses ersten Schiffs der TT-Line? „Nils Holgersson“.

Nils Holgersson auf See || © TT Line

Flaggschiff „Nils Holgersson“

Damit begann eine Tradition, die bis heute anhält: Immer das Flaggschiff der Flotte trägt den Namen des Helden aus der Lagerlöf-Geschichte.

Daher wurde auch das neueste Schiff auf diesen Namen getauft. Und damit ist der zweite Feiergrund genannt. Denn neben dem 60-jährigen Jubiläum können sich TT-Line, die Passagiere und nicht zuletzt die Umwelt auf Zuwachs in der Fährflotte freuen. Zwei nagelneue Green Ships werden Fracht und Reisende über die Ostsee schippern.

Am Mittwoch nach Ostern war es so weit: Nach mehrjähriger Bauzeit und einer fünfwöchigen Reise von China durch den Suezkanal bis in die Ostsee fuhr das erste dieser beiden Schiffe am grünweißen Leuchtturm an der Hafeneinfahrt von Travemünde vorbei. Menschen winkten, filmten und begrüßten so das neue Mitglied der TT-Familie, auf dessen Seite in großen Lettern prangt: Green Ship – LNG powered.

Das Thema Nachhaltigkeit ist für TT-Line von großer Bedeutung. Viele Schweden-Reisende wollen im Norden die Natur genießen, eine intakte, saubere Natur. Seltsam würde es da anmuten, wenn die Anreise nicht möglichst umweltfreundlich wäre. „Wir arbeiten stetig daran, mit möglichst wenig Energieverbrauch die gestiegene Nachfrage nach Transporten auf unseren Linien zu befriedigen“, sagt Geschäftsführer Bernhard Termühlen. Bereits 2014 startete TT-Line einen ersten Pilotversuch, als ein sog. Wet Scrubber auf der „Nils Dacke“ zum Einsatz kam und half, die Schwefelemissionen zu reduzieren.

Flüssiggas treiben die Green Ships von TT-Line an.

Die Green Ships setzen aber noch deutlich umfassender auf Nachhaltigkeit. Sie können mit LNG (Flüssigerdgas) angetrieben werden. Dadurch werden vor allem die Feinstaub-, Schwefel- und Stickoxidemissionen radikal verringert. Laut den Angaben von TT-Line ist hier eine Senkung von bis zu 98% möglich. Aber auch der CO2-Ausstoß soll bis zu 22% reduziert werden.

Die 800 Passagiere, die auf dem 230 Meter langen Schiff Platz finden, können also deutlich umweltfreundlicher als zuvor nach Schweden fahren.

Aber der Antrieb ist nicht alles. Überall an Bord finden sich kleinere und größere Elemente, die helfen, Ressourcen zu sparen. So konnte beispielsweise die Wärmeisolation der Fenster deutlich erhöht werden. Der Alaska-Cooler kühlt mithilfe der Kälte des Meerwassers die Luft in der Klimaanlage. Und wer ohnehin schon emissionsarm mit einem E-Auto in den Urlaub unterwegs ist, der kann an Bord eine von 32 Ladestationen an Bord nutzen. Diese müssen einfach beim Buchungsvorgang reserviert werden, dann wird das Auto während der Überfahrt ans Stromkabel angeschlossen.

Und solange das Auto seine Akkus lädt, kann man acht Stunden lang die Überfahrt nach Schweden genießen. Hier knüpfen die Green Ships an bewährte Traditionen an: Die Kleinen können sich im Kinderspielbereich austoben, in den Restaurants kann man sich auch schon geschmacklich auf Schweden einstimmen und die Bar lädt mit dem herrlichen Blick übers Meer auf einen Cocktail ein. Am schönsten ist es aber immer noch oben an Deck, wenn einen die Sonne kitzelt und eine frische Brise um die Nase weht. Hier oben an der Reling zu stehen, den Blick über die endlos weite Ostsee schweifen zu lassen – das lädt den persönlichen Akku schon auf, ehe man am Urlaubsort angekommen ist. Und auch der Akku des E-Autos ist aufgeladen, wenn Trelleborg in Südschweden erreicht ist. So kann die Reise entspannt und mit neuer Energie fortgesetzt werden.

Auch „Akka“ fährt nun über die Ostsee.

© TT Line

Sicher, so nachhaltig und emissionsfrei wie Nils Holgersson auf dem Rücken der Gänse reist, werden wir Menschen es wohl nie schaffen. Aber es lässt hoffen, dass durch technische Entwicklungen wie die Green Ships der TT-Line die Ausstöße immer weiter reduziert werden können. Die neue „Nils Holgersson“ macht hier also einen großen Schritt in die Zukunft.

Die alte „Nils Holgersson“ ist damit aber nicht Vergangenheit. Sie wird als „Akka“ weiterhin über die Ostsee fahren und bleibt somit in der Familie. Akka von Kebnekaise ist die Leitgans in Selma Lagerlöfs Roman über Nils Holgerssons wunderbare Reise. Auch im hohen Alter führt sie die Gänse (und Nils) sicher durch Schweden – und manchmal, da fliegt sie den jungen Gänsen sogar davon.

Die „Akka“ mag daher schon ein paar Jahre mehr auf dem Buckel haben als das neue Green Ship „Nils Holgersson“, sie wird aber zuverlässig wie die Leitgans des Romans weiterhin ihren Dienst versehen. Die Romanfigur beweist, dass Alter alles andere als nachteilig sein muss. Der Wert der Erfahrung ist oft mindestens so bedeutend wie junge Kraft und neue Ideen. So fiel die Idee der Green Ships bei TT-Line nicht aus heiterem Himmel. Vielmehr kann das Unternehmen auf eine lange Tradition in puncto umweltfreundlicher Schiffsbetrieb zurückblicken. Schon vor Jahren passte man die Rumpfformen so an, dass sie möglichst strömungsgünstig sind und so der Verbrauch reduziert werden kann. Abwasserreinigung an Bord, Wärmerückgewinnung, optimierte Beleuchtungskonzepte … all das wird an Bord aller Schiffe umgesetzt.

So auch auf der „Akka“, die zudem über einen Scrubber verfügt, der Schwefeloxide und Partikel aus den Abgasen wäscht. Älter mag sie also sein. Wichtiger aber: Sie ist auch zuverlässig, schnell und sauber. Ganz wie ihre Namenspatronin.

Nachhaltig Urlaub machen in Skåne (und anderswo in Schweden)

Egal, ob man nun mit Akka, Nils oder einem der anderen Schiffe der TT-Line-Flotte reist, man wird in Trelleborg in Skåne anlanden, einer Region, die wie vielerorts in Schweden Nachhaltigkeit ganz besonders großschreibt. Die größte Stadt in Schonen, Malmö, will bis 2030 komplett klimaneutral sein. Auch viele Hotels und Campingplätze sind umweltzertifiziert.

Skåne lädt auch dazu ein, mit dem Fahrrad oder dem Kanu erkundet zu werden. Im Einklang mit der Natur kann man zum Beispiel über den Immeln paddeln. Schonens drittgrößter See mit seinen 200 Inseln ist ein Paradies für Paddler und Angler. Mehrere hundert Kilometer Radwege führen zudem kreuz und quer durch Schwedens Süden. Besonders empfehlenswert ist der Sydkustleden. Von Trelleborg kann man sich entweder Richtung Westen begeben, in Falsterbo an den traumhaften Sandstränden entspannen und die pulsierenden Städte Malmö und Helsingborg erkunden. Oder man radelt ostwärts, immer der Küste entlang, an Ystad und der faszinierenden Schiffssetzung von Ales Stenar vorbei bis nach Simrishamn in Österlen.

Es gibt unzählige Möglichkeiten, nachhaltigen Urlaub in und mit der Natur zu machen – natürlich nicht nur in Skåne, sondern in ganz Schweden. Ganz in der Tradition von Nils Holgersson, der vor über hundert Jahren durch Schweden reiste. Die Anfahrt mit dem gleichnamigen Green Ship von TT-Line ist dafür der ideale Auftakt.
Hier geht es direkt zur Seite von TT-Line.

Titelbild: © TT-Line
Text & Bilder: Johannes Möhler

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