Campen Schweden

Einmal um den schönen Vättern

Schwedens bestes Eis, fantastische Ausblicke und handgemachte Süßigkeiten. Kommen Sie mit zu einer Reise um den Vättern – zu pittoresken Orten, märchenhaften Schlössern und kristallklarem Badewasser.

Text: Maria Lindberg
Bilder: SCR

Schon auf der Straße weht einem ein süßer Duft um die Nase. Bei Venus Choklad in Askersund, an der Nordspitze des Vättern, werden Pralinen und Desserts bester Qualität hergestellt. Alles wird handgefertigt und kann im dazugehörigen Café probiert werden.
„Wir verwenden nur natürliche Aromen und Farbstoffe in der Schokolade“, berichtet Tea Malmborg, die im Geschäft arbeitet. Sie bietet eine Praline an und erzählt von der handwerklichen Herstellung. Schokolade ist nicht die einzige Süßigkeit, die hier am Vättern handgefertigt wird. Etwas südlich liegt Gränna mit seinen Polkagris-Zuckerstangen, doch davon später mehr. Bei einem Besuch in Askersund sollte man sich den pittoresken Ortskern und auch die Imbissbuden unten am Hafen nicht entgehen lassen.

Wir fahren weiter. Die 50 folgt dem Ostufer des Vättern nach Süden und führt Entdeckungsreisende vorbei am alten Kurbad Medevi Brunn. Hier erwarten Sie ein Gasthaus und ein Café. Jeden Tag wird hier der so genannte „Grötlunk“ durchgeführt, eine Tradition, die bis in die Hochzeit des Kurbads in den 1860er-Jahren zurückreicht. Ein Orchester marschiert und spielt während eines Spaziergangs zusammen mit den Gästen auf. Am östlichen Ufer des Sees folgt dann Motala mit seinem nostalgischen Motormuseum, das nicht nur Autofans begeistern wird. Neben Oldtimern sind hier alte Schreibmaschinen, Motorräder, eine komplette Autowerkstatt aus den 1920er-Jahren und die Autos von vielen Prominenten zu sehen, darunter Siv Malmkvists Tourneefahrzeug aus den Sechzigern.

„Das Tolle an diesem Museum ist, dass man Vieles sieht, das einem aus der Kindheit vertraut ist“, sagt Bertil Lundin, der das Museum mit Ingegerd Wennbom besucht.

Schöne Aussichten und Rosenbüsche

Die Aussicht auf den Vättern ist großartig. Halten Sie sich an die Straßen, die in Ufernähe verlaufen, um die besten Blicke zu erhaschen. Wenn Sie am Schloss Vadstena und dem Birgittenkloster Stopp machen, können Sie sich ins Mittelalter zurückversetzen. Die kleinen, gewundenen Kopfsteinpflasterstraßen von Vadstena mit Rosenbüschen und kleinen, pastellfarbenen Häusern umrahmen das herrschaftliche Schloss mit seiner dramatischen Geschichte. Diese können Sie bei spannenden Führungen erleben, bei denen Sie als Besucher von Gustav Wasa ausgeschimpft werden oder die Frauen am Wasa-Thron treffen können.

Heimat der Polkagrisar

Am kleinen Hästholmen kann man leicht vorbeifahren. Aber machen Sie das nicht! Hier gibt es einen kleinen, schönen Hafen und nicht zuletzt das vielleicht beste Eis von Schweden. Karolina und Håkan Johansson betreiben die Eisdiele 31:ans Glass och Kök.
„Wir stellen 120 verschiedene Eissorten her und verwenden Milch statt Sahne, genau wie bei italienischem Eis“, erklärt Håkan stolz.
Im gemütlichen Café können Eisfans auch den Gewinner der schwedischen Eismeisterschaft genießen – Apfelkucheneis.

Unmittelbar nördlich von Hästholmen liegt die Klosterruine Alvastra, ein schöner, magischer Ort, der einen ins 12. Jahrhundert versetzt. Die heilige Birgitta bekam genau hier in Alvastra viele ihrer bekanntesten Offenbarungen. Naschkatzen müssen vor dem Besuch in der Polkagris-Metropole Gränna vielleicht noch etwas Kraft schöpfen. Dazu ist ein Stopp im Museum Ellen Keys Strand, mitten zwischen Vadstena und Ödeshög, perfekt. Die Schriftstellerin und Frauenrechtlerin baute 1911 ein geschmackvolles Haus direkt am Ufer des Vättern. Arbeiterfrauen aus den Städten lud sie dazu ein, hierher aufs Land zu kommen, um sich zu erholen. Als Besucher können Sie den Garten am steilen Hang besichtigen und eine Führung durch das makellos erhaltene Haus bekommen.

Weiter nach Süden folgen Sie am besten der kleinen Uferstraße, statt oberhalb die E4 zu nehmen. Die Aussicht ist unschlagbar und Sie kommen direkt nach Gränna. Hier reihen sich die Polkagris-Läden, in denen die beliebten Zuckerstangen gekocht, gerollt und verpackt werden. Wer sich für alte Dinge interessiert, findet entlang der Straßen hinunter zum See viele Flohmärkte und Handwerksläden. Und wenn Sie eine spannende und etwas verrückte Geschichte nacherleben möchten, können Sie dies in der Abteilung über die Andrée-Polarexpedition im Grenna Museum tun. In einem interaktiven Museum mit echten Fesselballonen und den Fingernägeln des toten Forschers wird die Ballonexpedition in die Arktis geschildert, die mit dem Tod der drei Abenteurer endete.

Runden Sie den Tag mit einem wunderbaren Abendessen im Freien ab. In der Nähe von Gränna gibt es zwei ausgezeichnete Restaurants – das Gut Västanå und Gyllene Uttern. Das 1930 eröffnete Gyllene Uttern ist das erste Motel Schwedens und eine feste Institution. Hier werden die Speisen auf der Veranda mit weiter Aussicht auf den Vättern serviert. Und Västanå bietet luxuriöse Drei-Gänge-Menüs im gut erhaltenen Schlossgebäude aus den 1920er-Jahren. Wenn man durch das Schloss mit seinen vielen Gemälden, Rüstungen, Kunstwerken und reichverzierten alten Möbeln flaniert, fühlt man sich wie in einer Filmkulisse.

Charmantes Jönköping

Jönköping liegt wie ein glitzernder Anker an der Südspitze des Vättern. Hier gibt es eine reiche Auswahl an Restaurants und anderen Unterhaltungsangeboten. Wenn Sie Kinder mit an Bord haben, sollten Sie den großen Spielpark im Stadtpark besuchen. Im Park befindet sich zudem das Restaurant Stugan mit einer großartigen Aussicht auf die Stadt und den Vättern. Ungewöhnlich ist das Vogelmuseum, das in einem schönen Backsteingebäude direkt neben dem Restaurant untergebracht und voller ausgestopfter Vögel ist.

Charmante alte Backsteinhäuser finden Sie auch im Streichholzviertel (Tändsticksområdet). Hier befindet sich auch das Zündhölzermuseum, das die interessante Geschichte erzählt, wie Schweden und Jönköping durch das Sicherheitszündholz auf die Weltkarte kamen. Ein Museum, das auch für Familien mit Kindern geeignet ist.
„An einem Regentag wie heute ist das für uns perfekt“, stellt Familie Carlquist fest, die Jönköping besucht.

Etwa auf der Hälfte der Strecke am Westufer des Vättern liegt Hjo mit seinen pastellfarbenen Holzhäusern, die von Schnitzkunst, Zinnen und Türmchen verziert sind. Unten am Strand stehen die alten Badehütten aufgereiht wie kleine Bonbons. Mit seinem Leuchtturm und Bootshafen ist Hjo unbedingt einen Stopp wert – wenn auch vielleicht nur, um den Sonnenuntergang an einem Sommerabend zu genießen.

Schwerer und ernsthafter erscheint die Festung in Karlsborg, rund 30 Kilometer nördlich von Hjo. Ein imposanter Gebäudekomplex, der weiter militärisch genutzt wird. Geschichtlich Interessierten bietet er ebenso viel wie Hungrigen – zahlreiche Cafés locken genauso wie das Festungsmuseum, in dem man auf historische Abenteuertour gehen kann. Oder aber man begibt sich auf eine etwa 1-stündige Stadtführung durch die Festung mit all ihren historischen Gebäuden und Geschichten.

Als kleiner Abstecher vom Ufer des Vättern bietet sich das gemütliche Forsvik an, das nur zehn Minuten von Karlsborg entfernt liegt. Hier liegt die Fabrik Forsvik mit 600 Jahren schwedischer Industriegeschichte und einer fantastischen Restaurantterrasse am Göta-Kanal.

Ganz gleich an welchem Punkt auf Ihrer Rundreise um den Vättern Sie sind, so finden Sie immer einen Platz für ein erfrischendes Bad im See. Der Vättern ist ein tiefer See mit kaltem, klarem Wasser. Unser bester Tipp ist der Djäknasund – ein verborgenes Badeparadies, 20 Minuten nördlich von Karlsborg gelegen.
Ein schmaler Waldweg führt zu einem Parkplatz (nicht geeignet für Reisemobile oder Caravan-Gespanne). Von dort ist es nur ein kurzer Spaziergang entlang eines Schotterwegs zu einem herrlichen Sandstrand, der von Felsen und Bäumen eingerahmt ist. Die beste Zeit für Ihren Besuch ist die erste Tageshälfte, wenn die Morgensonne genug Wärme für das erfrischende Bad bietet.

Ganz gleich an welchem Punkt auf Ihrer Rundreise um den Vättern Sie sind, so finden Sie immer einen Platz für ein erfrischendes Bad im See. Der Vättern ist ein tiefer See mit kaltem, klarem Wasser. Unser bester Tipp ist der Djäknasund – ein verborgenes Badeparadies, 20 Minuten nördlich von Karlsborg gelegen.
Ein schmaler Waldweg führt zu einem Parkplatz (nicht geeignet für Reisemobile oder Caravan-Gespanne). Von dort ist es nur ein kurzer Spaziergang entlang eines Schotterwegs zu einem herrlichen Sandstrand, der von Felsen und Bäumen eingerahmt ist. Die beste Zeit für Ihren Besuch ist die erste Tageshälfte, wenn die Morgensonne genug Wärme für das erfrischende Bad bietet.

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