Im Jahr 2006 beschloss Christian Weidmann, alle Nationalparks in Schweden zu besuchen und von allen Postkarten zu erstellen. Im Sommer 2019 hat er das Projekt erfolgreich abgeschlossen.
Der Motor brummt beruhigend. Wir sind schon seit Tagen unterwegs in Richtung Norden. Unser Ziel ist Haparanda in Nordschweden, zuoberst am Botanischen Meerbusen gelegen. Morgen ist die letzte Bootsverbindung in dieser Saison zur Insel Sandskär im Schärengarten vor Haparanda. Gemäss Onlinebuchung gibt es keinen Platz mehr auf dem Schiff. Wir wollen es trotzdem versuchen.
Nach nun 13 Jahren, vielen Wochen Ferien, und vielen gefahrenen Auto-Kilometern habe ich es fast erreicht – das Ziel, alle 30 Nationalparks in Schweden zu besuchen. In diesem Sommer stehen uns sieben Wochen zur Verfügung, um die letzten zu durchwandern. Danach könnte ich mein Projekt beenden und die Broschüre und das Fotobuch fertigstellen. Alles hängt nun an dieser Bootsverbindung.
Wir übernachten in unserem umgebauten Bus beim Hafen und versuchen am Morgen kurz vor der Abfahrt noch Plätze zu bekommen. Nach dem Morgenkaffee geht es plötzlich ganz schnell. Wir können es kaum fassen, dass wir es noch auf das Boot geschafft haben und den ganzen Nachmittag auf der Insel im Haparanda Skärgarten Nationalpark verbringen können!
Im Jahr 2006 beschloss ich, alle Nationalparks in Schweden zu besuchen und von allen Postkarten zu erstellen. Bei vielen Parks musste ich zwei oder sogar drei Mal hinreisen, bis ich die Fotos hatte, die sich für die Postkarten eigneten. Da ich nur meine Ferien zur Verfügung hatte und die Anreise sehr lang ist, sind die Bilder vor allem auch eingefangene Augenblicke der Stimmungen und Emotionen.
Doch zurück zu unserer Reise im letzten Sommer. Nach dem Bootstrip führte unser Weg weiter zu den Nationalparks Muddus, Stora Söjfället, Sarek und Padjelanta. Während mehrtägigen Trekkings mit Zelt und Kocher erlebten wir die weite Landschaft von Lappland, mit dem weichen Licht, der Ruhe und Stille und den atemberaubenden Stimmungen. So viele Wochen im Norden zu verweilen war ein intensives Erlebnis. Wir lebten zu zweit im Bus und hatten nun genügend Zeit, auf das passende Wetter zu warten. Dafür wurden wir auch belohnt – wie zum Beispiel mit den gewaltigen Wolkenbildern und der Gewitterstimmung im Pieljekaise Nationalpark. Nach einigen entspannten Tagen in Abisko fuhren wir wieder südwärts und verbrachten noch erlebnisreiche Momente am See Åsnen in Småland, dieser Nationalpark wurde 2018 eröffnet. Damit ist der 30. geschafft – und ich habe alle im Kasten!
Mit den Zugvögeln, wie die Kraniche, zogen wir dann weiter heimwärts. Doch die Sehnsucht nach dem Norden wird uns sicher immer wieder über den Polarkreis zurückziehen.
- Skuleskogen Nationalpark, Höga Kusten, Blick vom südlichen Eingang aufs Meer. Der Mond steht noch am Nachthimmel, aber die Sonne kündet sich schon langsam an.
- Store Mosse Nationalpark, Småland. Früh morgens, die ersten Sonnenstrahlen streichen über das Moor und lassen das Tau und die Spinnennetze glitzern.
- Store Mosse Nationalpark, Småland. Holzstege führen über das weite Grossmoor in Südschweden.
- Vadvetjåkka Nationalpark, Lappland. Zeltplatz unterhalb des Berges Vadvetjåkka. Der Park, in dem es keine Wanderpfade gibt, ist nur zu Fuss in einer Tagesetappe zu erreichen.
- Padjelanta Nationalpark, Lappland. Bestandteil des Unesco Weltkulturerbes «Laponia». Zeltplatz in der Weite des Fjälls, mit Blick auf den See Vastenjaure und die fernen Berge Norwegens.
- Pieljekaise Nationalpark, Lappland. Rentierkuh mit Kalb. Vom Bergrücken, der längs durch den Park läuft, bietet sich ein grandioser Blick in die Ferne und auf den Nationalpark, durch den auch der Fernwanderweg «Kungsleden» führt.
- Padjelanta und Sarek Nationalpark, Lappland. Bestandteil des Unesco Weltkulturerbes «Laponia». Blick von der Hochebene des Padjelanta Nationalparks auf die nördlichen Ausläufer des Hochgebirgsmassivs des Sarek Nationalparks.
- Tiveden Nationalpark. Hügeliges Waldland mit beeindruckenden Felsblöcken, weichem Moos und klaren Seen. Die Pfade durch den Park werden schon seit uralten Zeiten genutzt.
- Töfsingdalen Nationalpark. Unwegsames Wildnisgebiet mit alten Kiefernwäldern, Findlingen, rauschenden Flüssen und kleinen glitzernden Seen.
- Muddus Nationalpark, Lappland. Bestandteil des Unesco Weltkulturerbes «Laponia». Eine eigene Welt mit uralten Waldbeständen, grossen Moorflächen, Seen und dem Wasserfall Måskoskårså.
- Fulufjället Nationalpark. Der Herbst hat die Birkenblätter bereits gelb verfärbt. Der Fulufjället Nationalpark ist Schwedens einzige Gebirgsregion, in der keine Rentiere weiden. Im Nationalpark liegt auch der höchste Wasserfall von Schweden, der Njupeskär.
- Padjelanta Nationalpark, Lappland. Bestandteil des Unesco Weltkulturerbes «Laponia». Die Sonne ist untergegangen, ein erlebnisreicher Wandertag neigt sich dem Ende zu, auch für den Vogel auf dem Felsen. Die Weite, Ruhe und Stille im Fjäll faszinieren und verbreiten dieses betörende «Lapplandvirus».
Vielen Dank für deinen Bericht, deine Broschüre habe ich mir gleich gesichert.